ANKARA: Cicek: Based On Our Archives And Confidence In…

Turkish Press
April 25 2005

Cicek: Based On Our Archives And Confidence In Our History And
Culture, We Can Say That No Genocide Took Place

ANKARA – Turkish Minister of Justice and Government Spokesman Cemil
Cicek has indicated that, after many years of leaving the issue of
so-called genocide to historians, it is now high time for Turkey to
start disproving all allegations in various countries.

Cicek remarked that for centuries the Armenians lived in an empire
(Ottoman) happily and in a rich atmosphere. ”Armenians began
uprising against the Ottoman government with the incitement,
encouragement and promises of some countries under the conditions of
the First World War and massacred especially Muslim Turks, leading to
mutual incidents.”

”April 24 is the end of incidents perpetrated by Armenians and what
happened did happen within the context of conditions of war. This
aspect is disregarded and Turkey is unjustly blamed for something
that it never did.”

Underlining that Turkey suffered from Armenian terrorism especially
after 1965, Cicek expressed sadness for Turkish diplomats killed by
Armenian terrorists.

Cicek noted that Armenians influenced the parliaments of the
countries in which they are powerful and succeeded in obtaining
parliament decisions in their favor in 15 countries.

Noting that Turkey has always considered the incidents of 1915 as an
historical topic and that should be made clear by historians, Cicek
said, ”if we evaluate the topic from a political perspective, this
would take us to a different point. Apparently, parliaments of
certain countries can make decisions based on the incidents of the
past and can cause a chaotic atmosphere. As Turks, we wished that,
instead of turning incidents of the past into a topic of hatred and
anger, they should be brought to daylight by the historians with an
approach looking at the future. Such a Turkish approach has been
undeniably disregarded by the parliaments of certain nations due to
domestic political gains and other reasons. That is why, Turkey has
given up thinking ‘let’s look at the future, not the past. Let’s not
cause younger generations raise with hatred and anger by digging into
pains of the past’. We must have a new approach to the subject.”

”Based on our archives and confidence in our history and culture, we
can say that no genocide took place. But altogether, we have to
disprove the lies of those who claim that a genocide has taken place.
We have to do it with the help of all of the government institutions
and NGOs across the globe. Turkey must follow a new policy, quite
different than its past approach which indicated that the issue of
the so-called Armenian genocide is a matter of historians. The old
policy that so-called Armenian genocide is a historical matter and
not political does not meet Turkey’s requirements. We have to pursue
a much different policy globally as of this moment,” indicated
Cicek.

Cicek mentioned that Turkey has opened all of its archives. ”Those
who want to closely study the archives are welcome in Turkey. We can
form joint commissions comprised of historical experts. We expect the
Armenians to also open all of their archives. Turkey is confident
about the results of such commissions.”

Cicek stressed that the issue of so-called Armenian genocide has been
thoroughly evaluated in the meeting of the Council of Ministers today
(Monday). ”We are looking at the issue of so-called Armenian
genocide from legal, political and historical perspectives,”
commented Cicek. The Turkish Ministry of Foreign Affairs will
coordinate all of our activities in disproving Armenian allegations,
told Cicek.

According to Cicek, many Turkish organizations, individuals,
non-governmental organizations work on disproving Armenian
allegations. We may establish a coordination center to make possible
the best battle against baseless Armenian allegations, said Cicek.

Debatte: Ob Armenien-Frage oder EU-Beitritt – die Turkei macht…

Die Welt, Deutschland
Montag, 25. April 2005

Alles unterschreiben, wenig einhalten

Debatte: Ob Armenien-Frage oder EU-Beitritt – die Türkei macht den
Europäern leere Versprechungen

von Heinz Odermann

Als am 23. und 24. April 1915 insgesamt 609 armenische Journalisten,
Theologen, Ärzte, Anwälte, Lehrer, Professoren und Schriftsteller aus
dem damaligen Konstantinopel deportiert wurden, verlor das armenische
Volk auf einen Schlag seine Wortführer. Nur 14 der Deportierten
überlebten. Von da an setzte sich die systematische Vertreibung und
Ermordung im gesamten Land bis Ende 1916 fort, sie flackerte 1918 und
1922 noch einmal auf. Die Zahl der Getöteten wurde 1916 mit 1 480 000
angegeben. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nannte der Kommissar
des Völkerbundes, Fridtjof Nansen, die Zahl von eineinhalb Millionen
Opfern.

Der deutsche Pfarrer Dr. Johannes Lepsius (1858-1926) hatte bereits
1896 in seiner Schrift “Armenien und Europa” die Großmächte zum
Schutz der Armenier aufgerufen. Immerhin: Sie hatten auf dem Berliner
Kongreß 1878 den Artikel 61 zum Schutze dieses Volkes in den Vertrag
aufgenommen, nachdem es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
wiederholt zu antichristlichen Pogromen gekommen war. Doch dem
Berliner Vertrag folgten die Massenmorde von 1894/95, die dann 1896
mit 350 000 getöteten Armeniern ins Unfaßbare stiegen. Nach den
neuerlichen Armeniergreuel von 1909 und 1912 bekräftigten europäische
und türkische Diplomaten dann Anfang 1914 noch einmal den Beschluß
des Berliner Kongresses von 1878. Die Türken unterschrieben alle
Papiere – und hielten nichts: Ein Jahr später, an eben jenem 23.
April 1915, begann in der Türkei der erste Völkermord des 20.
Jahrhunderts. Lepsius dokumentierte ihn 1916 (“Der Todesgang des
Armenischen Volkes”), mit großer Unterstützung vieler Zeitzeugen.

Geleitet von dem panislamischen Gedanken, alle türkischstämmigen
Völker in einem ethnisch reinen osmanischen Großreich zu vereinen,
das in seiner Mitte keinen Platz für ein Volk von Christen haben
sollte, verband sich der türkische Nationalismus mit der islamischen
Ideologie, und die jungtürkischen Revolutionäre übernahmen vom Sultan
das intolerante Staatsprinzip. Die Unfähigkeit der europäischen
Politiker, ihren Beschlüssen Taten folgen zu lassen – wozu noch
ökonomische und strategische Interessen traten -, nutzten die
Machthaber der Türkei, um den Genozid aus dem Gedächtnis sowohl ihres
eigenen Volkes als auch der europäischen Öffentlichkeit zu tilgen.
Hitler versuchte, sich dies bekanntlich beim Völkermord an den
europäischen Juden zunutze zu machen: Im August 1939 fragte er in
kleinem Kreis in Berchtesgaden, wer denn noch an die Vernichtung der
Armenier denke.

Bis heute sperrten sich noch alle türkischen Regierungen dagegen, den
Völkermord vorbehaltlos anzuerkennen – im Gegensatz zu vielen
aufrechten Türken, die sich 1915 dem Genozid entgegenstellten, auch
im Gegensatz zu nicht wenigen deutschen Offizieren im türkischen Heer
und deutschen Diplomaten in Anatolien, Syrien und Mesopotamien. Durch
ihre Berichte waren die Reichsregierung und der deutsche Kaiser über
all das Grauen in Konstantinopel, Erzinghan, Schabin-Karahissar und
vielen anderen Orten unterrichtet. Doch das Deutsche Reich hat nicht
versucht, die türkische Ausrottungspolitik aufzuhalten. Darin liegt
eine schwere moralische Mitverantwortung der Deutschen. Dabei hatte
Deutschland durchaus die Möglichkeit zum Eingreifen, seit im August
1914 der deutsch-türkische Militärpakt galt, der dem Interesse beider
Staaten diente, Rußland an seiner Südflanke und England am Suezkanal
zu bedrohen.

Armenier gedenken des Volkermordes

Die Welt, Deutschland
Montag, 25. April 2005

Armenier gedenken des Völkermordes

Parlamentspräsident Walter Momper und Bischof Wolfgang Huber bekennen
deutsche Mitschuld
von Regina Köhler

Im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses hat am Sonnabend abend eine
Gedenkveranstaltung für die Opfer des Genozids an den Armeniern
stattgefunden. Die Armenische Gemeinde und die christliche Armenische
Kirche gedachten des 90. Jahrestages des türkischen Massakers an bis
zu 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten
Weltkrieges. Parlamentspräsident Walter Momper (SPD) äußerte sich in
seiner Rede kritisch zum Verhalten der Türkei. “Die heute Lebenden
tragen keine Schuld, aber Verantwortung für die Zukunft”, sagte
Momper und forderte das türkische Volk auf, sich mit diesem Teil
seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Wer den durch Augenzeugen,
Akten und Forschung belegten Tatbestand des Völkermordes an den
Armeniern bestreite, wolle die Spur dieses Völkermordes vertuschen,
so Momper. Er appellierte schließlich an Armenier wie Türken, in
einen vorurteilsfreien Dialog zu treten und bat die Armenier um
Verzeihung für die deutsche Mitverantwortung.

Vor Beginn der Gedenkveranstaltung hatte eine kleine Gruppe von
Mitgliedern der Türkischen Gemeinde vor dem Abgeordnetenhaus gegen
die Feierstunde protestiert. “Der 23. April ist der Gründungstag des
türkischen Parlaments. Außerdem feiern wir an diesem Tag ein
internationales Kinderfest”, sagte Tacettin Yatkin von der Türkischen
Gemeinde. Die Gedenkfeier der Armenier werde von den Türken deshalb
als Provokation gesehen, die den sozialen Frieden in der Stadt
empfindlich störe. Es sei historisch bisher nicht geklärt, ob es sich
tatsächlich um einen Völkermord handle. “Wir protestieren entschieden
gegen die einseitige Betrachtungsweise der Geschichte”, so Yatkin.

Eindeutige Worte an die Türkei kamen gestern auch von der
evangelischen Kirche. Am Nachmittag hatte der Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Berliner Bischof
Wolfgang Huber, an die Türkei appelliert, sich mit ihrer
Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Deutschen wüßten aus eigener
Erfahrung, wie wichtig die Aufarbeitung der Vergangenheit sei, sagte
Huber während eines ökumenischen Gedenkgottesdienstes im Berliner
Dom. Huber forderte Armenier und Türken auf, sich für die Versöhnung
untereinander einzusetzen. Zugleich bat auch der Ratsvorsitzende
angesichts der deutschen Mitwisserschaft das armenische Volk um
Verzeihung. Das mit dem Osmanischen Reich im Ersten Weltkrieg
verbündete Deutschland habe von den Ereignissen gewußt, aber nicht
eingegriffen. Bundesregierung und Bundestag sollten sich zur
deutschen Mitschuld bekennen, forderte Huber.

Zu den Gästen im voll besetzten Gotteshaus gehörten viele in Berlin
lebende Armenier. Vertreter der Armenischen Kirche, die zum
Gottesdienst eingeladen hatten, bedankten sich während der Feier für
“die mutigen Worte Hubers”.

90th Anniversary Commemorated at Embassy of Armenia

April 25, 2005
PRESS RELEASE
Embassy of the Republic of Armenia
2225 R Street, NW, Washington, DC, 20008
Tel: 202-319-1976, x. 348; Fax: 202-319-2982
Email: [email protected] ;Web:

90th Anniversary of the Armenian Genocide Commemorated at the Embassy of
Armenia

To honor the 90th anniversary of the Armenian Genocide, the Armenian Embassy
in Washington, DC hosted a commemoration at the Embassy khatchkar memorial
on April 22, 2005. Over 200 Armenian Americans and friends of Armenia,
representing Armenian- American political and cultural organizations and
individual members of the community laid flowers and wreaths at the
khatchkar on the Embassy premises.

Ambassador of Armenia to the U.S. Tatoul Markarian noted in his address that
the sad and tragic occasion of the Genocide anniversary is also a unifying
factor, bringing together all Armenians, be it in Armenia, Artsakh, or
Diaspora, who thus honor the one and half a million Armenians who perished
in 1915-1923. Ambassador Markarian also mentioned that the decades-long
efforts for recognition of the Armenian Genocide are now significantly
reinforced by the independent Armenian statehood.

Following address by Ambassador Markarian, a joint prayer was read by the
Rev. Fathers Vertanes Kalayjian and Sargis Aktavoukian, pastors of St. Mary’s
and Soorp Khatch Armenian Apostolic Churches in Washington, DC,
respectively.

www.armeniaemb.org

Wie turkische Blatter =?UNKNOWN?Q?=FCber?= das Gedenken zum Genozid

Der Tagesspiegel, Deutschland
Montag, 25. April 2005

Verräter und Drohanrufe
Wie türkische Blätter über das Gedenken zum Genozid an den Armeniern berichten

Die ganze Woche über berichtete die Hürriyet groß über die
bevorstehende Gedenkveranstaltung am Sonnabend im Abgeordnetenhaus
und Berliner Dom zum 90. Jahrestag der Vertreibung und Ermordung der
Armenier im Osmanischen Reich. Am Sonntag konnte der Leser die
Nachrichten über die Veranstaltungen in Berlin leicht übersehen. „Er
hat sich bei den Armeniern entschuldigt`, schrieb die
Boulevardzeitung in der Überschrift der Meldung auf der ersten Seite
der Europa-Beilage. Gemeint war der Ratsvorsitzende der Evangelischen
Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber. Dieser hatte in seiner
Ansprache im Berliner Dom das armenische Volk wegen der deutschen
Beteiligung am Völkermord um Verzeihung gebeten. „Die armenischen
Veranstalter ließen keine türkischen Journalisten rein`, schrieb die
Milliyet in ihrer Nachricht.

Dagegen berichtete die Hürriyet am Sonntag auf ihrer Titelseite
„exklusiv` über die Vorbereitung zu der Gedenkfeier in Bremen. „Das
passt nicht zu Deinem freundschaftlichen Wesen`, zitierte das Blatt
in der Überschrift des Aufmachers einen „türkischen Freund` von
Bürgermeister Henning Scherf (SPD). Dazu zeigte die Zeitung ein Foto,
auf dem die beiden Männer gestikulierend miteinander plaudern. Am
gleichen Tag widmete die Stadt Bremen unter der Schirmherrschaft von
Scherf einen bereits bestehenden Gedenkstein zum armenischen Denkmal
um. „Dies ist der Stein des Hasses`, schrieb dazu die Hürriyet zuvor
in ihrem bebilderten Aufmacher auf der Titelseite der Europa-Beilage.

Den kurdischstämmigen Politiker Giyasettin Sayan aus Berlin hat es in
der vergangenen Woche am härtesten getroffen. Weil er befürwortet,
dass die Bundesrepublik Deutschland den Völkermord offiziell
anerkennt, bezeichnete die Hürriyet ihn am Freitag als den „Brutus
unter uns`. „Seitdem werde ich am Telefon anonym als Bastard der
Armenier beschimpft`, sagte der PDS-Abgeordnete des
Abgeordnetenhauses gegenüber dem Tagesspiegel. Brutus war einer der
Mörder des römischen Kaisers Julius Cäsar. Suzan Gülfirat

Bush breaks his promise

A1plus

| 20:27:23 | 25-04-2005 | Politics |

BUSH BREAKS HIS PROMISE

Ignoring calls from a record two hundred and ten U.S. legislators, President
Bush failed, once again, to honor his pledge to properly characterize the
Armenian Genocide as a “genocide” in his annual April 24th remarks, reported
the Armenian National Committee of America (ANCA).

In a statement issued, on April 24th, the annual day of remembrance for the
Armenian Genocide, the President again resorted to the use of evasive and
euphemistic terminology to obscure the reality of Turkey’s genocide against
the Armenian people between 1915-1923.

In retreating from his promise, the President ignored the counsel of the one
hundred and seventy-eight Representatives and thirty-two Senators who had
written letters urging him to properly characterize the Armenian Genocide.

In February of 2000, then presidential candidate George W. Bush, campaigning
for votes among Armenian voters in the Michigan Republican primary, pledged
to properly characterize the genocidal campaign against the Armenian people.

In his statements as President, he has consistently avoided any clear
reference to the Armenian Genocide, and his Administration has consistently
opposed legislation marking this crime against humanity.

The ANCA has also expressed concern that the Administration’s refusal to
recognize the Armenian Genocide reflects a broader unwillingness to confront
genocide – as evidenced by the White House’s failure to take decisive steps
to bring an end to the genocide in the Darfur region of Sudan.

Eine Million Armenier gedenken des Massenmords

Hamburger Abendblatt
Montag, 25. April 2005

Eine Million Armenier gedenken des Massenmords
(One Million Armenians remember the mass murders)

Eriwan/Berlin – Im Kaukasusstaat Armenien haben mehr als eine Million
Menschen – ein Drittel der Bevölkerung – des Massenmords und der
Vertreibung der Armenier durch die Türken vor 90 Jahren gedacht.

Am zentralen armenischen Mahnmal in der Hauptstadt Eriwan, der
Gedenkstätte Zizernakaberd (Schwalbennest) standen Zehntausende
Menschen stundenlang an, um Blumen für die 1,5 Millionen Opfer des
Völkermords im Osmanischen Reich niederzulegen. Der armenische
Präsident Robert Kotscharjan verlangte eine strikte Verurteilung des
Massakers durch die internationale Gemeinschaft.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Wolfgang Huber, rief Berlin dazu auf, “sich zur deutschen Mitschuld
zu bekennen”. Die Türkei bestreitet den planmäßigen Mord bis heute
und schätzt die Zahl der Opfer auf 200 000. HA
From: Baghdasarian

Constitutional referendum in August?

A1plus

| 20:05:39 | 25-04-2005 | Politics |

CONSTITUTIONAL REFERENDUM IN AUGUST?

The RA Constitutional amendments issue will not be discussed in the PACE
spring session. According to the radio station «Azatutyun» the issue was not
included into the agenda with the following correlation of votes – 78 for,
47 against and 9 abstaining from voting. Let us remind you that for being
included into the agenda 2/3 og votes was necessary.

George Columbier, the French co-reporter of Armenian affairs was especially
against the discussion of the RA Constitution. He said that the Armenian
delegates have told him that the Constitutional referendum will take place
in July-August.

By the way, this has never been announced in Armenia officially. Mr.
Columbier together with his colleague Erji Jaskernia will visit Armenia in
May to examine the course of the Constitutional amendments. In May the
Venice experts will visit Armenia about the same issue.

We are sorry to deprive you electricity

A1plus

| 18:49:33 | 25-04-2005 | Politics |

WE ARE SORRY TO DEPRIVE YOU OF ELECTRICITY

The RA Justice Ministry and the «Armenian Electrical Nets» LTD inform that
for the purpose of transporting the high-voltage wires in the Shengavit
community Court of First Instance on April 27 from 12:00 a.m. till 5:00 p.m.
the consumers connected to the 110kw Central station will be deprived of
electricity.

The Arshakounyants avenue, from the State circus till the cinema `Hayreniq’
streets of Christapor, Sevan, Grigor Lousavorich, Tigran Mets, and the
district Noragyux will be deprived of electricity. The RA Justice Ministry
apologizes for the inconvenience.

Gedenken an die Tragedie der Armenier

Neue Zürcher Zeitung
Montag, 25. April 2005

Gedenken an die Tragödie der Armenier
(Memory of the tragedy of Armenians)

Hunderttausende an der Erinnerungsfeier in Erewan

Hunderttausende haben am Sonntag in der armenischen Hauptstadt Erewan
des neunzigsten Jahrestages der Vertreibung und Vernichtung von bis
zu anderthalb Millionen Armeniern in Anatolien gedacht. Der
armenische Staatspräsident erklärte sich zur Versöhnung bereit,
forderte aber die Anerkennung der Tragödie als Völkermord.

pfi. Moskau, 24. April

Mit einem Trauermarsch hinauf zum zentralen Mahnmal auf dem Hügel
Zizernakaberd haben am Sonntag Hunderttausende in- und ausländische
Armenier sowie Gäste aus der ganzen Welt in der armenischen
Hauptstadt Erewan des neunzigsten Jahrestags des Beginns dessen
gedacht, was sie als den ersten Genozid des zwanzigsten Jahrhunderts
betrachten. Der Andrang der Personen, die an dem Mahnmal Blumen und
Kränze niederlegen wollten, war laut Beobachtern vor Ort derart
gross, dass der kurze Aufstieg Wartezeiten von bis zu vier Stunden
beanspruchte. Nebst einer Ansprache des armenischen Präsidenten
Kotscharjan krönte ein ökumenischer Gottesdienst die
Gedenkfeierlichkeiten. Im Zusammenhang mit den Wirren um die
Auflösung des Ottomanischen Reiches hatten um die vorletzte
Jahrhundertwende die nationalistische Bewegung der Jungtürken den
christlichen Armeniern Zusammenarbeit mit dem zaristischen Russland
und Verschwörung gegen die Türken vorgeworfen.

Nationale Traumata und Tabus
1915 markierte die Verhaftung und anschliessende Ermordung von
Hunderten von Mitgliedern der im türkischen Anatolien wohnhaften
armenischen Elite den Beginn einer planmässigen Vernichtungsaktion.
Dabei wurde praktisch die gesamte armenische Bevölkerung Anatoliens
vertrieben, wobei die «Zwangsumsiedlung» oft in den fast sicheren Tod
führte. Nach armenischen Angaben sollen anderthalb Millionen Armenier
der Vernichtungsaktion zum Opfer gefallen sein. Die Ereignisse wirken
für die Armenier als nationales Verfolgungstrauma nach, welches
bisher auch eine Einigung in der Berg-Karabach-Frage mit den zu den
Turkvölkern gehörenden Aserbeidschanern verhindert hat.

Ankara bestreitet bis heute das Ausmass der Vernichtung von Armeniern
und sieht in den von ihm tabuisierten Ereignissen offiziell das
bedauernswerte Resultat eines Bürgerkriegs. Armenien und die Türkei
unterhalten keine diplomatischen Beziehungen; im Zusammenhang mit dem
Krieg um Berg-Karabach hat die Türkei 1993 aus Solidarität mit
Aserbeidschan ihre Grenze zu Armenien geschlossen.

Kotscharjan im russischen Fernsehen
In einer Rede zum Gedenktag erklärte der armenische Präsident
Kotscharjan am Sonntag, sein Volk empfinde wegen der
unvergleichlichen Tragödie bis heute tiefe Bitterkeit, verspüre aber
keinen Hass gegen die Türkei. Sein Land sei bereit, mit dem
türkischen Nachbarn normale Beziehungen aufzunehmen, fordere aber die
Staatenwelt dazu auf, die damaligen Ereignisse offiziell als
Völkermord anzuerkennen. Bisher haben 15 Länder, darunter Russland,
die Ereignisse als Genozid verurteilt.

Ein Thema war der Gedenktag am Sonntag auch in Russland, wo eine
grosse Zahl von Armeniern lebt und arbeitet. In Moskau versammelten
sich über tausend Menschen zu einer Gedenkfeier. In einem längeren
Interview am Staatsfernsehen ortete der armenische Präsident am
Samstag drei historische Perioden des internationalen Umgangs mit dem
Genozid. Während unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg die
Staatenwelt zu einer Verurteilung und Bestrafung der Täter angesetzt
habe, hätten die Eingliederung Armeniens in die Sowjetunion
einerseits und die strategische Allianz des Westens mit der Türkei
andererseits dafür gesorgt, dass die Anerkennung des Genozids
vorübergehend ein Opfer des Kalten Kriegs geworden sei. Dessen Ende
ermögliche nun eine faire Neubewertung der Ereignisse.