Schreckensjahrestag: Armenien, die Turkei und Deutschland

Frankfurter Allgemeine Zeitung
23. April 2005

Das doppelte Fieber;
Schreckensjahrestag: Armenien, die Türkei und Deutschland

Aufmacher Feuilleton

Als sich Franz Werfel Anfang Januar 1933 auf die Lesereise für seinen
soeben erschienenen Roman “Die vierzig Tage des Musa Dagh” machte, in
dem er “das unfaßbare Schicksal des armenischen Volkes dem Totenreich
alles Geschehenen zu entreißen” suchte, mag er schon geahnt haben,
daß es für einen Vorleser wie ihn in Deutschland bald keinen Platz
mehr geben würde. Schließlich hatte Hitler den türkischen Völkermord
an den Armeniern, bei dem in den Jahren 1915 und 1916 mehr als eine
Million Menschen auf grauenhafte Weise umgebracht wurden, sowie die
relative Tatenlosigkeit sowohl des deutschen Verbündeten als auch der
Alliierten bereits in den zwanziger Jahren als Ermunterung zu einer
radikalen Politik gegenüber den Juden aufgefaßt. Wenn diese eines
Tages aus dem Deutschen Reich verschwunden sein sollten, so Hitler,
würde auch dies bald in Vergessenheit geraten.

Aber es wurde nicht vergessen, was Hitler den Juden antun ließ, und
es wurde auch nicht vergessen, daß der Euphrat einen Strom
armenischer Leichen mit sich führte, daß junge, gebildete armenische
Frauen Selbstmord begingen, wenn türkische Soldaten ihnen die Rettung
vor der sicheren Vernichtung versprachen, wenn sie nur in eine
Hochzeit einwilligen würden. So ist das Schicksal der Armenier heute
ein zentraler Punkt, der über die Zugehörigkeit der Türkei zur
Europäischen Union mit entscheidet. Denn die Türken selbst, als
Nachbarn, die mit Armeniern Tür an Tür lebten, haben in der dritten
oder vierten Generation bis heute ebensowenig vergessen.

Es gibt auch neunzig Jahre nach Beginn des Genozids eine kollektive
mündliche Erinnerung unter den Türken, die im Gegensatz zur
Staatsideologie vom Mitleiden geprägt ist. In abgelegenen Gegenden
Anatoliens konnte man schließlich in den fünfziger Jahren noch Höhlen
voller Menschenknochen finden – Überreste des ersten Genozids im
zwanzigsten Jahrhundert, dessen Motive nur aus der “nationalen
Modernisierung” des Osmanischen Reichs unter den Jungtürken zu
verstehen sind. Eine Reaktion auf das Versagen eines
Vielvölkerreiches, in dem Volkszugehörigkeit und Religion darüber
entschieden, welche Rechte und Lasten einer Person zukamen. Die
abgestufte Ungleichheit und Rechtlosigkeit der Nicht-Türken sollte
nach den Vorstellungen der Jungtürken, die zunächst mit Armeniern und
Griechen gegen den Sultan verbündet waren, gar nicht mehr zum Tragen
kommen. Die moderne Türkei war ihnen nur vorstellbar als ein
möglichst ethnisch-homogenes Staatsvolk der Türken. und es dauerte
nicht lange, da galten alle Nicht-Türken im Land als Feinde.

Daß Vernichtung und Vergessen nicht dasselbe geworden sind, hat nicht
nur mit der militärischen Niederlage Deutschlands im Ersten und
Zweiten Weltkrieg zu tun. Vielmehr ging mit dem Kriegsende von 1945
eine Epoche des Nationalismus zu Ende – in den Siegerstaaten so gut
wie im besiegten Deutschland. Der Haß, aber auch alle
nationalistischen Utopien waren ausgebrannt, auch wenn es noch ein
langes Nachglühen gab. Das politische Europa, das sich nach dem
Weltkrieg entwickelte, war die Antwort auf eine Politik der
Vernichtung, die Europa in Gedanken und Taten seit der Französischen
Revolution beherrschte. Und es ist die Abkehr von der religiösen
Überhöhung der Nationen und der Feindbesessenheit als des Mediums
innerweltlicher Erlösung. Wenn die Türkei das nicht begreift, muß ihr
der Weg in dieses Europa verschlossen bleiben. Die
Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen mit ihren Artikeln zur
Prävention und Sanktion von Völkermord bewahrt dieses Gedächtnis. Und
Raphael Lemkin, der Initiator der Genozidartikel, bezog sich neben
der Holocaust-Erfahrung ausdrücklich auf den Völkermord an den
Armeniern.

Daran muß erinnert werden, wenn heute und morgen an vielen Orten der
Welt Gedenkveranstaltungen zum neunzigsten Jahrestag des Genozids an
den Armeniern stattfinden. Dieses Erinnern ist keine
zeitgeschichtliche Mode, keine einfühlende Hysterie, sondern die
Grundlage, das moralische Ordnungsprinzip und zugleich das
Interessenvehikel unserer politischen Welt. Das läßt sich am
Verhältnis Japans und seinen Nachbarn ablesen; und in Kambodscha
öffnet sich das Totenreich der von Pol Pot Ermordeten. Man braucht
indessen gar nicht so weit zu schauen: Die Türkei wird gegenwärtig
von dem doppelten Fieber der Erinnerung und des Nationalismus
geschüttelt. Die einen fühlen sich in ihrem Stolz verletzt, die
anderen wollen endlich eine Türkei der Menschenrechte.

Tatsächlich hat die Europäische Gemeinschaft der Türkei schon 1987
unmißverständlich die Auseinandersetzung mit der eigenen
nationalistischen Vergangenheit als Bedingung eines Beitritts zur
Europäischen Union aufgegeben. Dem trug nun endlich auch der Deutsche
Bundestag Rechnung, als er auf Initiative der CDU/CSU-Fraktion die
Türkei aufforderte, sich mit der “Armenien-Frage” zu beschäftigen –
dabei aber peinlich den Begriff “Genozid” vermied. Ist solche
Geschichtsaußenpolitik eine ideologische Bevormundung? Oder ein
illusionärer Humanismus, den ein Blick auf die Außenhandelsbilanz
schon noch auf eine Sonntagsrede beschränken wird? Steht hier nicht
Interesse gegen Gesinnung – oder gar Gesinnung gegen Gesinnung, denn
schließlich gelten die Türken, die heute in der Europäischen Union
leben, als Prüfstein für Toleranz und kulturelles Miteinander?

Es mutet merkwürdig an, daß diese Fragen im Ersten Weltkrieg schon
einmal in anderer Konstellation gestellt wurden. Aus den falschen
Antworten von damals lassen sich heute vielleicht die richtigen
Schlüsse ziehen. Wenn die Deutschen in alledem eine besondere Rolle
spielen, dann nicht allein wegen des Bündnisses mit den Türken im
Ersten Weltkrieg. Vielmehr verweisen der türkische Völkermord und die
deutsche Reaktion auf politische Bruchlinien, die für ganz Europa
schicksalhaft werden sollten. Wenn man sie verfolgt, kommt man an
eine fundamentale rassistische Wende in Europa, die die nachfolgenden
Jahrzehnte bestimmen sollte.

Das läßt sich am Gegensatz zweier Personen zeigen, die das deutsche
Armenien-Bild prägten. Der eine war der Pfarrer Johannes Lepsius,
Mitglied der Orient-Mission. Er hatte schon in den neunziger Jahren
des neunzehnten Jahrhunderts die deutsche Öffentlichkeit auf die
Massaker an den Armeniern im zerfallenden Reich des “roten Sultans”
Abdul Hamid II. aufmerksam gemacht; während des Genozids von 1915 und
1916 versuchte er Hilfe für die Armenier zu organisieren und
möglichst viele diplomatische Dokumente zur jungtürkisch inspirierten
Armeniervernichtung zu sichern und im Kampf gegen die Zensur zu
publizieren.

Zwar gab es auf seiten des deutschen Militärs und deutscher
Diplomaten im Osmanischen Reich vereinzelte Proteste, insgesamt aber
verhielt sich die politische Führung des Deutschen Reichs
“realpolitisch”: Der türkische Bündnispartner sollte nicht verprellt
werden, die deutschen Interessen wogen schwerer als das Schicksal der
christlichen Armenier. Mehr noch: Die Armenier trügen selbst die
Schuld an ihrem Untergang, so Friedrich Naumann, der Gründer des
Nationalliberalen Vereins und einer der prominentesten Figuren der
wilhelminischen Ära. Die Armenier verhielten sich wie Parasiten auf
dem sterbenden Leib des “kranken Mannes”. Die Armenier waren ihm
bereits während einer Reise vor der Jahrhundertwende als
“Zwischenvolk” ohne weitere historische Berechtigung erschienen. Karl
May sollte diese rassistische Festschreibung in seinem Roman “Im
Reich des silbernen Löwen” nachhaltig popularisieren. Von hier aus
zur sogenannten “Judenzählung” im Deutschen Heer von 1916, die auf
dem explizit rassistisch begründeten Vorwurf parasitärer Feigheit vor
dem Feind beruhte, war es dann nur ein Schritt, ein rassistischer
Nachvollzug im Innern, was man theoretisch im Hinblick auf das
Osmanische Reich “völkisch” schon gebilligt hatte.

Die “armenische Frage” berührt also nicht nur die türkische
Geschichte, sondern ebenso die deutsche und europäische Geschichte
seit der Reichsgründung. Was Europa wirklich wert ist, wird sich hier
zeigen. Wenn nun die türkische Regierung tatsächlich bereit ist zur
Einsetzung einer armenisch-türkischen Historikerkommission, so ist es
undenkbar, daß die armenische Diaspora in aller Welt ausgeklammert
sein soll, wie die Türkei fordert. Denn die Diaspora – das sind die
Nachfahren der Überlebenden. Es wäre gerade so, als wäre das American
Jewish Committee in den Holocaust-Entschädigungsverhandlungen nicht
beteiligt worden.

MICHAEL JEISMANN

Der vergangenheitspolitische Umgang mit der türkischen
Vernichtungspolitik gegen die Armenier 1915/16 wird zur Probe auf
Europa: Ein Blick aus der Genozid-Gedenkstätte in Eriwan.

Foto Lili Nahapetian

Armenische Schicksale in labyrinthischen Biographien

Frankfurter Allgemeine Zeitung
23. April 2005

Das aktuelle Buch;
Leben trotz Geschichte; Der Vernichtung entronnen: armenische
Schicksale in labyrinthischen Biographien

Das aktuelle Buch

Huberta von Voss (Hg.): Porträt einer Hoffnung. Die Armenier. Verlag
Hans Schiler, Berlin 2005, 415 Seiten, 28 Euro.

Vor neunzig Jahren, am 24. April 1915, ließ die osmanische Regierung
die in Istanbul lebende intellektuelle Führung der armenischen
Gemeinde verhaften. Am 20. April hatte es in der Stadt Van einen
armenischen Aufruhr gegeben. Die Festnahmen waren der Auftakt zu
jenen Armeniermassakern des Ersten Weltkrieges, die heute wieder
Anlaß geben zu Polemiken zwischen der Türkei und den Armeniern (mit
der Republik Armenien ebenso wie mit den Auslandsarmeniern der
Diaspora), aber auch mit jenen europäischen Regierungen, die der
Türkei vorhalten, sie müsse dieses dunkle Kapitel der Geschichte
endlich aufarbeiten. Der Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel nannte
die Armeniermassaker einmal “den Holocaust vor dem Holocaust”,
während die offizielle Türkei von solchen Interpretationen der
Vorgänge nichts wissen will. Einzelne türkische Stimmen, die
abweichende Auffassungen ausdrücken, beginnen sich zu mehren. Das
Thema wird nicht von der Tagesordnung verschwinden, ganz im
Gegenteil; Türken wie Armenier müssen eines Tages damit beginnen,
jene Tragödie, deren Mitwisser und Dulder auch das kaiserliche
Deutschland war, anhand der Quellen gemeinsam aufzuarbeiten und zu
bewältigen.

“Porträt einer Hoffnung. Die Armenier” heißt ein Buch, das jetzt in
dem kleinen, doch ambitionierten Berliner Verlag Hans Schiler
erschienen ist. Schon sein Titel sagt, daß Türken und Armenier eines
Tages nur dann gutnachbarlich miteinander leben werden, wenn das
durch die Geschichte belastete Verhältnis Hoffnung auf einen
Neuanfang weckt. “Leben trotz Geschichte”, wie es der polnische
Philosoph Leszek Kolakowski formuliert hat. Die Herausgeberin Huberta
von Voss hat Armenienforscher wie Tessa Hoffmann, Vahakn N. Dadrian,
Taner Akçam und Wolfgang Gust für den einführenden, landeskundlichen
und historisch-systematischen Teil des Buches gewinnen können. Doch
den größten Teil des Textes bilden Biographien von Armeniern, die von
bekannten deutschsprachigen Korrespondenten und Schriftstellern
verfaßt worden sind; unter ihnen sind auch Mitarbeiter dieser
Zeitung, die auf armenische Spurensuche gingen: von Beirut nach
Jerusalem, von Istanbul nach Kairo, von Venedig nach Teheran, Madras,
New York, Moskau, Paris, Berlin, Eriwan und Karabach – bis zu dem
berühmten Musa Dagh und nach Südamerika reichen die biographischen
Recherchen der Autoren.

Die Zahl der Porträtierten (Historiker, Künstler, Diplomaten,
Schriftsteller, Wissenschaftler, Kleriker) ist zu groß, ihre
Schicksale sind zu vielfältig, als daß sie im einzelnen hier
Erwähnung finden könnten. Gemeinsam sind die traumatischen
Erfahrungen der Deportationen unter den Osmanen in kriegerischer
Zeit. Da viele der in dem Band vorgestellten Armenier schon älter
sind, können sie noch aus eigener Erfahrung sprechen, wie es war, als
die Eltern mit den Kindern fliehen mußten und mit knapper Not dem Tod
entrannen, der auf viele hunderttausend ihrer Leidensgenossen in den
Wüsten Mesopotamiens und Syriens wartete. “Sie riefen ihren Gott an,
als sie starben / Auf der Schwelle zur Kirche oder vor ihrer Haustür
/ Eine schwankende Wüstenherde, als Kohorte ziehend / Vernichtet von
Durst und Hunger, von Waffen und Feuer . . .” singt Varenagh
Aznavourian in einem seiner bekanntesten Chansons. Wir kennen ihn
alle besser als Charles Aznavour – den Chanson-König Frankreichs. Am
22. Mai 1924 wurde er in Paris geboren, als seine Eltern auf der
Flucht vor der Vernichtung schließlich in Frankreich angekommen
waren. Jene Armenier, denen es gelang, den Todesmärschen zu
entfliehen, landeten im Libanon, in Palästina (in Jerusalems Altstadt
gibt es ein Armenierviertel) oder eben in Europa und Amerika.
Geradezu labyrinthisch verschlungen lesen sich die Schicksale der
Davongekommenen, von denen viele es in der Diaspora zu respektablen
Stellungen gebracht haben, aber noch immer von den “Stimmen der
Ermordeten, Verhungerten und Verdursteten” heimgesucht werden. So wie
die Schauspielerin und Schriftstellerin Nouritza Matossian, die unter
dem Stichwort “Erinnerungsorte” ihren Besuch in Deir es Zor
schildert, jenem Schreckensort in der Wüste, wo viele ihres Volkes
umkamen, sofern sie nicht vorher schon erschlagen worden waren.

WOLFGANG GÜNTER LERCH

Morgen vor 90 Jahren begann in der Turkei der Massenmord an den…

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From: “Katia M. Peltekian” <[email protected]>
Subject: Morgen vor 90 Jahren begann in der Turkei der Massenmord an den…
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taz, die tageszeitung
23. April 2005

Der lange Weg nach Westen;
Morgen vor 90 Jahren begann in der Türkei der Massenmord an den
Armeniern. Die meisten Türken wollen bis heute nicht wahrhaben, was
damals geschah. Warum?

von STEFAN REINECKE

Morgen vor 90 Jahren begann in der Türkei der Massenmord an den
Armeniern. Die meisten Türken wollen bis heute nicht wahrhaben, was
damals geschah. Warum?

Am 24. April 1915 wurden im Osmanischen Reich 2.345 armenische
Führungskräfte verhaftet. Es war ein Akt der Notwehr: Die
jungtürkische Regierung befand sich, an der Seite der Deutschen, im
Krieg gegen Briten und Russen – und die Armenier betätigten sich als
fünfte Kolonne. Sie massakrierten türkische Zivilisten und liefen zu
tausenden zum Feind über. Deshalb blieb den Jungtürken nicht anders
übrig, als die landesverräterischen Armenier zu deportieren. Es wurde
sorgsam darauf geachtet, dass ihnen dabei nichts Übles geschah, was
leider nicht immer gelang.

Das ist die türkische Version dessen, was am 24. April 1915 und
danach geschah, nachzulesen etwa auf der Website des
Kulturministeriums der Republik Türkei () Tatsächlich begann am 24.
April ein planmäßig durchgeführter Massenmord. Die Deportationen
waren Todesmärsche, die, so die Schätzungen der Historiker, zwischen
800.000 und 1,5 Millionen Armenier das Leben kosteten.

Dass es damals auch armenische Nationalisten gab, ist wahr. Doch
entscheidend für das Massaker war etwas anderes – die Ideologie der
Nation. Das multiethnische Osmanische Reich näherte sich 1915 nach
langem Siechtum der endgültigen Auflösung. Die Jungtürken, vor allem
der Planer des Massenmordes, Mehmet Talaat, waren beseelt von der
Idee, das antiquierte Sultanat durch einen modernen, europäischen
Staat zu beerben: einen säkularen Staat, in dem nur noch Türken leben
sollten. 1916 verkündete Talaat: “Die armenische Frage ist gelöst.”

Das ist Geschichte – aber nicht nur. Der Massenmord von 1915 ist ein
Politikum. Denn die Türkei möchte in die EU, die CDU/CSU will dies
verhindern. Vorgestern hat sie, unterstützt von Rot-Grün, im
Bundestag die türkische Haltung kritisiert. Es geht also um
Aktuelles. Soll die EU den Beitritt der Türkei von der Armenien-Frage
abhängig machen? Ist legitim, was die Union tut? Wie sollen sich
Linke, die für einen EU-Beitritt der Türkei sind, dazu verhalten?
Warum verteidigen türkische Offizielle so hartnäckig eine Position,
die jedem halbwegs klar denkenden Zeitgenossen als abenteuerliche
Verdrängung erscheint?

Der Jahrzehnte währende Zusammenbruch des Osmanischen Reiches wurde
als Demütigung verstanden. 1920 kam der Vertrag von Sèvres hinzu, in
dem die Westmächte das Territorium der Türkei extrem verkleinerten.
Atatürk mobilisierte gegen Sèvres einen “nationalen Befreiungskampf”
und etablierte so die moderne Türkei. Diese zur Heldensaga
stilisierte Entstehung des türkischen Staates ist bis heute mit der
Verdrängung der Verbrechen des jungtürkischen Regimes verkoppelt –
zumal manche Jungtürken auch unter Atatürk Karriere machten.

Fast 80 Prozent der Türken sind, laut einer Umfrage 2005, dafür, eher
auf den EU-Beitritt zu verzichten, als anzuerkennen, dass 1915 ein
Völkermord geschah. Man muss mit psychopathologischen Zuschreibungen
vorsichtig sein – aber das hartleibige Leugnen des Offenkundigen in
der Türkei hat solche Züge. Man kennt solche Verdrehungen aus der
US-Geschichte, in der den Ureinwohnern genau jene barbarischen Taten
angedichtet wurden, die die Weißen an ihnen begangen hatten. In
diesem Mechanismus, der der Schuldabwehr dient, fantasieren sich die
Täter als Opfer.

So spukt das Trauma vom Untergang des Osmanischen Reiches, von Chaos
und Bedeutungsverlust weiter – eingekapselt in der nationalen Legende
vom ruhmreichen, unbefleckten Kemalismus, die deshalb auf Biegen und
Brechen verteidigt werden muss. Wenn türkische Offizielle heute über
Armenien reden, klingt die Angst vor einem neuen Sèvres an. In ihrem
Blick wäre das Anerkennen des Genozids gegenüber Armenien das Anfang
vom Ende: Tut man dies, folgen Entschädigungsforderungen, folgen
Gebietsansprüche, folgt Großarmenien, folgt die Auflösung der Türkei.
Dass es in der Tat großarmenische Nationalisten gibt, stattet diesen
Blick mit dem Anschein von Plausibilität aus. Auch Paranoiker haben
Feinde.

Wie wichtig ist all dies für die EU? Reicht es nicht, wenn die Türkei
in halbwegs friedlicher Koexistenz mit Armenien lebt? Muss uns
kümmern, dass in türkischen Schulbüchern kein Wort über den
Massenmord steht? Ist das nicht eine Art Gedenkimperialismus?

Keineswegs. Auch die EU hat in dieser Frage etwas zu verteidigen. Sie
ist das Produkt der Erfahrung des 1. und 2. Weltkrieges. Auch wenn
die EU faktisch aus Verhandlungen um Agrarsubventionen besteht – die
in 50 Jahren gewachsene Ächtung von Genoziden und ein reflektiertes
Verhältnis zu den Verbrechen der Vergangenheit gehören zu ihrer
zivilen Substanz. Dieses Bewusstsein ist eine wenn auch strapazierte
(Haider! Fini!) Klammer, die die EU zusammenhält.

Die EU muss – egal ob die Armenienfrage formal zu den
Aufnahmekriterien zählt oder nicht – der Türkei Druck machen. Sonst
droht sie ihr Selbstverständnis zu verraten. Die Armenienfrage ist
eine Art Seismograf, der anzeigt, ob die Türkei ihre abgedichtete
Gründungslegende in einen reflexiven Patriotismus verwandeln kann.

Nun sind in der Türkei durchaus Veränderungen feststellbar. Wer vom
Genozid 1915 redet, muss nach der Liberalisierung der einschlägigen
Paragrafen im Strafgesetzbuch 2002 nicht mehr damit rechnen, ins
Gefängnis geworfen zu werden. Die türkische Debatte ist offener
geworden – allerdings wird auch 2005 der Schriftsteller Orhan Pamuk
staatsanwaltlich verfolgt, weil er vom Genozid 1915 spricht.

Manche meinen, dass die EU das zarte Pflänzchen der Aufklärung nun
nicht zertrampeln dürfe. Dies wäre eine nötige Mahnung, wenn es dafür
einen Anlass gäbe. Der fehlt. In der Bundestagsdebatte vorgestern
beugte sich eine ganz große Koalition von CDU bis Grünen eher
pädagogisch besorgt über den Patienten und fragte, ob er die Medizin
wohl verkraftet. Dafür gibt es auch gute Gründe. Denn die EU verlangt
von der Türkei sehr viel – den Abschied von ihrem nationalen
Selbstbild.

Was hilft, ist nur die Selbstaufklärung der türkischen Gesellschaft.
Diesen Prozess kann man nicht von außen oktroyieren, aber wohl
befördern. Und zwar mit eindeutiger Kritik an den
Geschichtsklitterungen, die die türkische Seite keineswegs verschämt,
sondern ziemlich raffiniert zu platzieren versteht. Dass diese Kritik
frei von moralischem Triumphalismus sein muss – am deutschen
Gedenkwesen soll die Türkei genesen -, versteht sich von selbst.

Deshalb sollten auch Linke, die für den EU-Beitritt der Türkei sind,
sich nicht davon irritieren lassen, dass sie hier mit der CDU/CSU an
einem Strang ziehen. Die Linke hat ausreichend üble Erfahrungen damit
gemacht, Wahrheiten unter den Tisch fallen zu lassen, nur weil sie
dem politischen Gegner dient. Zu kritisieren ist die Union nicht,
weil sie den Massenmord von 1915 thematisiert. Kritik verdient die
Union, falls sie bei ihrem Fundi-Nein auch bleibt, wenn sich die
Türkei in drei, fünf oder fünfzehn Jahren aus dem Gespinst ihrer
nationalen Sagen befreit hat.

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Thousands march through Yerevan on eve of Armenian massacres

Agence France Presse — English
April 23, 2005 Saturday 7:56 PM GMT

Thousands march through Yerevan on eve of Armenian massacres
anniversary

YEREVAN

Over 10,000 people Saturday marched through the streets of Armenia’s
capital on the eve of the 90th anniversary of mass killings by
Ottoman Turks, demanding that Turkey recognize the episode as
genocide.

Meanwhile, Armenian President Robert Kocharian made a conciliatory
gesture towards Ankara, saying Yerevan would not ask for financial
compensations for the killings if Turkey recognized them as
genocidal.

“We are not talking about compensations, this is only about a moral
issue,” Kocharian told Russia’s Rossiya television, which is also
broadcast in Armenia.

“There is no talk about material consequences,” he added.

“We understand that we must look towards the future, and not the
past, although that should not be forgotten … We feel no hatred
today, only sorrow remains,” Kocharian said.

Thousands of demonstrators, mostly young people, marched through the
center of Yerevan, holding torches and chanting “Armenia!
Recognition!” as they proceeded towards a memorial commemorating the
1915 slayings.

“This is not a mourning march,” one of the organizers, Zinavor
Megrian, told AFP.

“Young people are demanding that the human rights that were violated
by Turkey many years ago be reasserted, and that Turkey recognize the
genocide,” added Megrian, who also belongs to the youth organization
of Armenia’s ruling party.

Armenians say up to 1.5 million of their kinsmen perished in
orchestrated killings between 1915 and 1917 as the Ottoman Empire,
the predecessor of modern Turkey, was disintegrating.

Ankara counters that 300,000 Armenians and thousands of Turks were
killed in “civil strife” during World War I when Armenians rose
against the Ottoman rulers and sided with invading Russian troops.

Many members of the Armenian diaspora worldwide came to Yerevan to
take part in Saturday’s march and Sunday’s official ceremonies, at
which organizers say 1.5 million participants are expected.

“This is a very important event for me, because it allows me to
express my discontent at countries that do not recognize the
genocide,” said 21-year-old Ami Aratelian, an Armenian woman from
Iran who was among the marchers Saturday.

“The Turks who committed this crime must answer for it not only
before the Armenians, but before the whole world,” said 16-year-old
Dvin Pipizian, from Canada.

Ceremonies will begin Sunday with the laying of a wreath at the
genocide memorial, which will be attended by Kocharian. A mass will
be celebrated later that day and a minute of silence will be observed
throughout Armenia at 7:00 pm (1400 GMT).

On Tuesday Poland joined a list of 15 countries that have officially
acknowledged the killings as genocide when its parliament passed a
resolution condemning the Armenian massacres.

The decision has already drawn protest from Ankara where officials
called it “irresponsible,” and said it would hurt relations.

From: Emil Lazarian | Ararat NewsPress

Armenia seeks moral, not material compensation over ‘genocide’: prez

Agence France Presse — English
April 23, 2005 Saturday

Armenia seeks moral, not material compensation over ‘genocide’:
president

MOSCOW

Armenian President Robert Kocharian said on Saturday that by
demanding Turkey recognise the World War I massacres of their people
as genocide, Armenians were seeking moral, not material compensation.

“We’re not talking about (material) compensation, it is a moral
issue, the issue of the material consequences is not discussed at
state level,” he told Russian television, on the eve of the 90th
anniversary of the massacres.

On Sunday, Armenians around the world are to mark the beginning of
what they consider to have been the start of a genocidal campaign
that killed 1.5 million of their kinsmen in what was then the Ottoman
Empire.

Ankara counters that 300,000 Armenians and thousands of Turks were
killed in civil strife during World War I when the Armenians rose
against their Ottoman rulers and sided with invading Russian troops.

Turkey has refused to acknowledge the killings as genocide — some
observers believe out of fear it would have to pay out hefty
compensation and possibly give back land if it did.

Kocharian downplayed these fears, telling the RTR news programme
Zerkalo: “We understand that we need to look to the future, not the
past, although it should not be forgotten.”

The row over whether the killings amounted to genocide has
embarrassed Turkey as it readies for the start of European Union
accession talks later this year.

Ankara responded to this week’s run-up to the anniversary with
apparently greater willingness to review its history.

In a letter to Kocharian, Turkish Prime Minister Recep Tayyip Erdogan
proposed the creation of a joint Armenian-Turkish commission to
review the issue, though officials expressed confidence that the
study would confirm Turkey’s current position.

But Kocharian suggested the proposal did not go far enough.

“Yes I received it (the letter),” Kocharian said, “But I should say
that its contents are not heartening. I will send my reply in the
next few days.”

From: Emil Lazarian | Ararat NewsPress

Abu Dhabi: Nahyan attends musical event

Emirates News Agency
April 23, 2005 Saturday 7:52 PM EST

Nahyan attends musical event

Abu Dhabi, April 23

Abu Dhabi, 23 April, 05 (WAM) – Sheikh Nahyan bin Mubarak Al Nahyan,
, Minister of Education, attended this evening a musical night by the
Armenian National Classical Orchestra..

It was also attended by diplomats, Armenian Ambassador Professor
Arshak Poladain, and a crowd of classical music lovers..

Rep. Mike Honda issues statement on Armenian Genocide

US Fed News
April 22, 2005 Friday 5:05 AM EST

REP. HONDA ISSUES STATEMENT ON ARMENIAN GENOCIDE

US Fed News

WASHINGTON

Rep. Mike Honda, D-Calif. (15th CD), issued the following statement:

Statement of Rep. Mike Honda on the Armenian Genocide

April 24th 2005 marks a solemn occasion in world history: the 90th
anniversary of the Armenian Genocide. From 1915 to 1923, the
Christian Armenian population endured a policy of systemic killing
implemented by the then-Ottoman and early Turkish Empires, resulting
in the ethnic slaughter of one and a half million Armenians.

Since that time, descendants of Armenian immigrants have proudly
clung to their identity, prospering in communities throughout the
world. Here in the United States, we are especially fortunate to have
a vibrant Armenian community that has greatly enriched American civic
life.

It is vital that we remember this dark period in history. Losing the
memory of this tragic event would only perpetuate the injustice. For
too long, the Armenian Genocide, the first genocide of the 20th
Century, has been denied the recognition that it properly deserves.
As human beings, we all have a responsibility to keep events such as
the Armenian Genocide at the forefront of our collective historical
memory. We cannot begin to overcome the challenges of the future
until we acknowledge our past mistakes.

It is perhaps the tragedy of the 20th Century that a cataclysmic
occurrence such as the Armenian Genocide has to share a place in our
memory with other horrific events such as the wartime atrocities
perpetuated during WWII, the ethnic cleansings in Cambodia and
Bosnia, and the Rwandan genocide. I truly believe we must take the
time and make the effort to find reconciliation between the
perpetrator and victims of these events.

Currently, we are confronted by a genocide unfolding in Sudan, where
tens of thousands die every month; we must not allow ourselves to
turn a blind eye. Recognizing the Armenian Genocide will help heal
the wounds humanity has suffered in the past century. By
acknowledging the horrors of our past and working to protect our
future, we take one step closer to the goal of “never again.”

La communaute mobilisee pour l’anniversaire du genocide

Paris-Normandie
23 avril 2005

La communauté mobilisée pour l’anniversaire du génocide ; A
Alfortville, les Arméniens se souviennent

par Bogatay Sophie

La communauté arménienne, très présente en Ile-de-France, célèbre le
90e anniversaire du génocide perpétré par les Turcs. La douleur reste
vivace.

Ils ont tranché la gorge de mon grand-père devant les yeux de son
propre père. 90 ans après le génocide, Ani Okhkian, professeur
d’arménien à Alfortville (Val-de-Marne), raconte avec colère le
terrible sort de sa famille.

7.000 arméniens vivent aujourd’hui dans cette ville qui borde Paris.
Une petite Arménie a pris corps autour de la discrète église
Saint-Paul et Saint-Pierre, btie en briques blanches en 1929 par les
premiers immigrés, quelques années après la fin des massacres qui ont
fait 1,5 million de morts selon Erevan, 300.000 à 500.000 pour
Ankara.

Une poignée de survivants

Dans le pavillon de Simon Okhkian, l’un des cinq frères d’Ani, la
télévision est branchée sur une chaîne arménienne. Le programme est
consacré exclusivement aux commémorations des 90 ans du génocide.

La famille Okhkian veut entretenir ses racines et le souvenir des
exactions commises par les Jeunes Turcs entre 1915 et 1916 en est un
des piliers. Il ne reste aujourd’hui qu’une poignée de survivants, se
désole Simon, un quinquagénaire fier de voir Armen, son fils de 5
ans, manier aussi bien le français que l’arménien.

Si la diaspora arménienne est unanime pour faire de la reconnaissance
du génocide un préalable indiscutable à l’entrée de la Turquie dans
l’Union européenne, certains y ajoutent d’autres conditions.

Sur l’un des murs des Okhkian, une grande carte montre ainsi les
contours de l’ancienne Arménie et celle d’aujourd’hui, ramenée à la
portion congrue après le partage de 1920 entre Turcs et Russes.

Ils attendent réparation

Toute cette partie doit revenir à l’Arménie, explique Simon en
désignant le sud-est de la Turquie d’aujourd’hui et d’où des milliers
d’Arméniens ont été déportés à partir de 1915.

Cette revendication territoriale accompagnera automatiquement la
reconnaissance du génocide par la Turquie, se persuade le père de
famille. Après seulement, la Turquie pourra rentrer dans l’Europe,
ajoute-t-il estimant que le travail de mémoire se fera grce à
l’ouverture des frontières.

Ce qu’il faut, c’est une véritable réhabilitation de l’histoire et
non pas seulement une reconnaissance opportuniste, soutient Hasmig
Nadirian Kevodian, directrice de la maison de la culture arménienne
dans la même ville.

Mme Nadirian, dont la grand-mère était la seule survivante d’une
famille de 75 personnes, évoque ces monastères devenus hôtels de
passe ou ces cimetières traversés par des routes ne menant nulle
part, autant de réparations qu’elle attend des Turcs. Les mères
turques devront aussi expliquer à leurs enfants ce qui s’est
réellement passé, conclut-elle.

Ani semble, elle, définitivement opposée à l’adhésion de la Turquie à
l’UE. Je n’ai plus confiance, dit la sexagénaire hantée par les
souvenirs d’horreur racontés par sa tante paternelle, la seule parmi
sept soeurs à être restée en vie. Les six autres ont été empoisonnées
par leur mère à l’arrivée des Turcs, raconte-t-elle, bouleversée.
Elle s’est ensuite donnée la mort.

Newsweek: L.A.’s Armenian Idols: Meet System of a Down

Newsweek
April 23 2005

L.A.’s Armenian Idols
Meet System of a Down, hard rock’s unlikely poster boys.

By Lorraine Ali

Newsweek May 2 issue – The biggest coup in rock since Nirvana crept
past Poison on the charts more than a decade ago is probably the
mainstream success of System of a Down. Their name is weird; their
lead vocalist, Serj Tankian, sings like Freddie Mercury channeling
Slayer, and their music is nearly impossible to classify. (You might
call it prog-rock-metal-politico-pop with an operatic twist.) And
it’s flat-out impossible to imagine MTV’s spring breakers grinding to
songs about the Armenian genocide.

But System’s 2001 CD “Toxicity” turned out to be well timed: it
dropped just as rock fans were growing tired of bands such as Limp
Bizkit doing it “all for the nookie,” and it sold more than 3 million
copies. Suddenly, this unlikely band of Armenian Angelenos had become
the new face of hard rock. Now their pair of new albums, “Mezmerize”
(which will be out in two weeks) and “Hypnotize” (which will appear
sometime in the fall), are two of the most anticipated releases of
2005.

“I have to say that it still kind of freaks me out,” says Daron
Malakian, System of a Down’s main songwriter and guitarist. “We were
never like any of the other bands out there, and we still aren’t, but
here we are. Our new album is already on billboards all over L.A. and
New York. I still have no idea how this happened.”

Neither do we, but here’s how it started. Malakian grew up in
Hollywood, next door to Latino and Armenian immigrants and across the
street from a crack motel. “I used to ride my bike past the pimps and
prostitutes every day,” he says. Malakian’s parents, who’d emigrated
from Iraq, listened to Armenian music at home – his father had been a
choreographer for a traditional dance troupe before coming to the
United States – while their son soaked in the heavy metal and new wave
of ’80s radio. He taught himself how to play, and by high school had
started a band with singer Tankian. They eventually brought in John
Dolmayan on drums and bassist Shavo Odadjian, and signed with Rick
Rubin’s American Recordings label in 1997.

On the new “Mezmerize,” the anti-Iraq-war single “Cigaro” finds
Tankian and Malakian trading vocals like dueling opera divas, while
an instrumental on the follow-up “Hypnotize” sounds like a jam
session by a Mideastern wedding band, cheesy synthesizer and all. If
this all sounds off-putting, it’s not: it makes you wish more rock
bands would take such brave and impressive risks. “Maybe some people
would think it’s a strange blend,” says Malakian. “But it’s just
everything that’s out there in the world, filtered through us.” As
for the meaning of their name? Don’t bother asking – even the band
can’t quite explain. Chalk it up as one more thing about System
you’ll never understand.

http://msnbc.msn.com/id/7613453/site/newsweek/

ANKARA: Turkey to be involved in “Caucasus ecoregion programme”

Turkey to be involved in “Caucasus ecoregion programme”

Anatolia news agency, Ankara
23 Apr 05

Izmir, 23 April: Six regional countries, including Turkey, will work
together for the Caucasus region’s nature under a “Caucasus Ecoregion
Programme” sponsored by the Critical Ecosystem Partnership Fund
(CEPF).

The Caucasus is one of 25 regions in the world that faces ecological
disaster.

Turkey’s Harsit Valley and Eastern Black Sea Mountains, Azerbaijan,
Armenia, Georgia, Russia and Iran will be under the programme until
June 2008.

The programme will involve various projects to be implemented by both
public and private institutions. “There will also be opportunities for
NGOs (non-governmental organizations) to contribute to the success of
the ecological programme,” said a source.

CEPF is a joint initiative of Conversation International (CI), the
Global Environment Facility, the government of Japan, the John D. and
Catherine T. MacArthur Foundation, and the World Bank.

The fund provides strategic assistance to NGOs, community groups and
other civil society partners to help safeguard Earth’s biodiversity
hot-spots. A fundamental goal is to ensure that civil society is
engaged in biodiversity conservation.